2020+2024EuropaNorwegen

17. März 2024 – Tromsø

Der Tag verging recht ereignislos. Frühstück, um 10:30 Uhr gab es wieder ein Treffen mit interessierten Reiseteilnehmern und der Reiseleiter erzählte einiges über Norwegen. Der Fischreichtum in dieser Gegend ist eine Folge des Golfstroms, der warmes nährstoffreiches Wasser bis fast in die Barentsee bringt. Dort kühlt sich das Wasser ab und strömt zurück. Man kann bis kurz vor Tromsø Landwirtschaft betreiben, danach ist es dafür zu kalt. Die Landschaft, die derweil vorbeizieht, hatte wenig zu bieten und der Himmel war meistens bewölkt. Wenn der Golfstrom irgendwann versiegt, wird Norwegen zur Eiswüste. Zwei Adler zogen vorbei, aber sie waren sehr schnell wieder verschwunden.  

Er bereitete auch schon den morgigen Tag vor. Nach Tromsø werden erst nach Skjervøy, einem typischen Fischerort fahren. Er meinte wir sollten nur mal kurz das Schiff verlassen und riechen. Man würde sofort wissen, was in diesem Ort gemacht wird. In dieser Gegend überwintern grosse Heringsschwärme und Orcas kommen oft hierher um sie zu jagen. Allerdings fahren wir den Ort nachts an und werden daher nicht viel zu sehen bekommen. Als wir dann wirklich ankommen, sahen wir hellbeleuchtete Fischkulturen direkt im Hafen und der beleuchtete Ort sah gar nicht so klein aus.

Auch Øksfjord, der übernächsten Anlaufstelle auf über 70˚ Nord, werden wir nachts anfahren. Richtung Südosten könnte man einen Blick auf Norwegens fünftgrößten Gletscher erhaschen, den Øksfjordjøkulen (1.204 m über dem Meeresspiegel). Er ist der einzige Gletscher auf dem norwegischen Festland, der direkt in das Meer kalbt. Früh am Morgen passieren wir Hammerfest und Haveysund. Dann legen wir gegen 11 Uhr in Honningsvåg an, einem Dorf mit nur 2 Strassen. Wenn ein Kreuzfahrtschiff im Sommer dort anlegt, schwappen 3000 – 4000 Menschen über das kleine Dorf ein. Wir hingegen hätten möglicherweise das Nordkap für uns alleine, falls wir uns der Exkursion anschliessen und genau das haben wir gerade gemacht.

Das Mittagessen um 13 Uhr nahmen wir gemeinsam mit einem Paar aus London ein, die mit uns den Tisch teilten. Der dritte Platz des Tisches wurde noch einen Paar aus dem Saarland zugewiesen, und so hatten wir ein ziemlich lustig Mittagessen. Die Engländer bekamen nämlich ihre Bestellung nicht. Wir Deutschen waren daher bereits fast fertig, als sie endlich nach Reklamation doch noch ihre Bestellung bekamen.

Das Schiff legte um kurz nach 14 Uhr an und wir versuchten direkt zum Polaria, dem nördlichsten Aquarium der Welt, zu gelangen. Leider hatte ich in Google Maps die Strecke falsch berechnen lassen, so landeten wir irgendwie in der Fussgängerzone, die gut bevölkert war. Man hörte fast überall deutsch. Am heutigen Sonntag hatten nur Andenkenshops geöffnet und davon gab es etliche. Irgendwann realisierten wir, dass wir falsch unterwegs waren. Wir erreichten das Aquarium daher erst um 15:15 Uhr und es schloss bereits um 16 Uhr. Aber wir konnten trotzdem das meiste anschauen und sogar dem Training der Bartrobben beiwohnen. Ein Tunnel führte durch das Robbenbecken. Spannend war auch die Zucht der Ohrenquallen (Aurelia aurita) und ein Becken mit Königskrabben. Diese riesigen Krabben wanderten aus der Barentsee ein und fressen jetzt ganze Küstenregionen kahl.

Danach gingen wir zurück ins Stadtzentrum und besichtigten die verschneite Innenstadt. Am McDonald gab es eine Schlange, da der hiesige McDonald der nördlichst gelegene McDonald der Welt ist. Grund genug für viele jüngere Leute hier einen Burger zu essen. Ein alte Dame aus Schweden bat mich ein Foto von ihr vor dem Schild zu machen. Sie war recht resolut, denn die Schneeschippen, die neben dem Schild standen, sollten auf keine Fall zu sehen sein. An einem alten Kiosk stand eine Menschenschlange, denn dieser Kiosk wird schon ewig betrieben und hat eine Lizenz als Bar. Ausserdem kamen wir am ältesten noch betriebenen Kino Norwegen vorbei. Seit 1915 werden hier Filme vorgeführt.

Klar, dass wir auch ein Foto der Brücke und der dahinter gelegenen Eismeerkathedrale machten. Auf dem Berg dahinter kann man die Bergstation der Fjellheisen-Seilbahn erkennen. Beim heutigen Wetter wäre der Ausblick von dort oben vermutlich wenig interessant gewesen. Interessante Hausfassaden konnte man ebenfalls bewundern.

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