
29. Januar 2018 – Fahrt nach Ranthambhore
Wir wollen jetzt endlich Tiger sehen. Heute morgen fuhren wir zum Ranthambhore Nationalpark – 3 Stunden von Jaipur entfernt. Zuerst noch zum Geldautomaten, wurde fast überfahren als ich die Strasse überquert habe, ein Motorrad kam entgegen der Fahrtrichtung der Einbahnstrasse und ich hab immer nur in die falsche Richtung geschaut, da von dort ziemlich viel Verkehr kam. Nochmals gut gegangen.
Nach etwa 50 km verlassen wir den Highway, der nach Agra führt und zweigen auf eine recht schlechte Strasse ab, rechts und links wird gerade eine neue Strasse gebaut. Es geht durch sehr ländliche Gegenden, kleine Dörfer, Guaven-Plantagen, Felder mit Raps (mustard seeds) zur Gewinnung von Pflanzenöl. Die Bewohner hier haben nirgends fliessendes Wasser, sondern waschen sich an Brunnen mit Handpumpen.
Die Frau wäscht ihre Kühe, aber sie mögen nicht mehr und rennen weg, als sie mit Wasser zu spritzen beginnt.
Endlich ein Bild vom Irokesenschwein.
Blumentöpfe am Strassenrand
Die fälschlicherweise in einem früheren Beitrag als Raps bezeichneten Felder, es sind Senfpflanzen, die hier wachsen.
Ob die Frauen hier wohl über den Knoblauch diskutieren?
Satnam kauft ein Kilo Guaven, die er als essreif bezeichnet. Er mampft auch sofort eine Guave. Beim Reinbeissen verziehe ich erst das Gesicht, bitter und nach nichts schmeckend. Aber mit der Zeit finde ich den Geschmack ganz akzeptabel und esse das Teil ganz auf. Das Innere schmeckt leicht süsslich, wenn man etwas dran rumkaut, die Schale enthält den Bitterstoff.
In der Wüste wachsen überall recht hohe Pflanzen mit dickfleischigen Blättern und pinken Blüten. Wir haben die Pflanze schon in Marokko in der Wüste gesehen. Sie heisst Oscher (Calotropis procera) und gehört zu den Hundsgiftgewächsen. Nach der Blüte entwickeln sich grosse Früchte, die als Sodomsapfel bezeichnet werden. Man lernt nie aus, Wikipedia sei dank.
Auf dem Weg zum Hotel passieren wir ein Hotel nach dem Anderen und sehen jede Menge Safarijeeps, muss wohl ziemlich viele Touristen haben. Das Hotel Ranthambhore Heritage Haveli liegt einsam in einem staubigen und sandigen Gebiet in der Nähe des Nationalparks. Ziemlich neu gebaut, mit eiskaltem Pool (Karin hat es ausprobiert), rund herum Rasen und Grünpflanzen (riesiger Wasserbedarf).
Grosser Innenhof, aber alles mehr Schein als Sein.
Wir belauschen andere Gäste und hören, dass heute morgen ein Tiger im Dorf herumgeschlichen ist. Hoffentlich haben wir Glück morgen.
Anmerkung der Ehefrau: worauf bezieht sich das Glück? Darauf, dass wir einen sehen oder dass er uns nicht sieht und gerne anknabbern möchte oder dass er nur im Dorf rumspaziert…….? Wir werden sehen….
Kurz vor Sonnenuntergang machen wir noch einen Spaziergang durch das nahe gelegene Dorf. Die Kinder begrüssen uns mit „Money“ und johlen herum. Die Älteren sprechen uns an, aber niemand kann englisch, so dass keine Unterhaltung möglich ist. Einer möchte ein Foto von sich, stellt sich hin und freut sich, als ich das Foto mache.