2009MadagaskarMadagaskar 2009

17. August 2009 – Tour durch die Tsingys

Die Nacht war nicht mehr so kalt wie die Letzte, aber gefroren haben wir trotzdem. Alles in allem o. k., zumindest mal einigermaßen geschlafen bis kurz vor 7:00 Uhr. Frühstück und schon stand Sebastian da. Er hat sich ein wenig erholt, ist aber immer noch angeschlagen und fiebrig. Also noch eine Paracetamol und eine Multivitaminbrausetablette, das muss reichen. Nach 10 Minuten Fahrzeit sind wir bei den kleinen Tsingys und Rudi, unser Guide, begleitet und erklärt uns alles. Es geht durch enge Canyons, in manchen wachsen Bäume dem Himmel entgegen, man klettert Abschnitte hinauf, grosse Bereiche bestehen aus scharf-ausgewaschenen Kalkfelsen. Wir sehen eine „Eule“, es ist aber eine Nachtschwalbe (Collared Nightjar, Gactornis enarratus) aus der Familie der Caprimulgidae. Und viele Felsen, schön anzusehen.

Nachtschwalbe (Collared Nightjar, Gactornis enarratus)

Nach einem kleinen Snack und etwas zu trinken brechen wir auf, wieder fast 1 Stunde Fahrt auf einer Holperstrasse bis zu den großen Tsingy de Bemaraha. Der Weg zum Zugang führt durch dorniges Gestrüpp.

Der kaum sichtbare extrem schmale Zugang, man klettert eine Leiter runter zum Eingang, führt durch eine manchmal beängstigend enge Felsspalte.

seltsame Pflanzen wachsen zwischen den Felsen

In der Spalte reicht das Licht kaum zum Fotografieren. Es war einfach unglaublich. Über einem hängen Felsen von denen man kaum glauben kann, dass sie nicht sofort abstürzen. An manchen Stellen muss man sich richtig durchzwängen. Fledermäuse, dann ein Mangoose, der plötzlich hinter uns stand und wohl auf Picknickreste gehofft hatte und dann huscht noch ein Riesen-Seidenkuckuck (Coua gigas) durchs Unterholz. Haben wir ein Glück, denn diese Tiere sieht man sehr selten.

Dann klettert man wieder an Stahlseilen gesichert steil hinauf, Tritte sind im Fels verankert, da die umgebenden Felsen extrem scharfkantig sind.

Oben wurde eine kleine Plattform verankert und man hat eine wahnsinnige Sicht auf senkrecht abfallende Felswände, fast endlose Felder von Felsnadeln so weit man sehen kann. 

Nach der Plattform überwinden wir den Canyon auf einer Hängebrücke, Achim todesmutig darüber, und klettern dann durch einen vom Wasser ausgewaschenen Spalt, in dem Leitern angebracht sind. 4 Stunden kletterten wir so, zwängten uns durch enge Spalten und tiefe Höhlen. Da kann ich nur sagen – zurecht als Weltnaturwunder eingestuft. Nach den 4 Stunden auf und ab waren wir ziemlich fertig und hatten auch etwas wenig Wasser mitgenommen. Fehler !! Aber es war echt spitze, Gott sei Dank haben wir das gemacht. Am Ausgang erwarten uns noch weisse Sifaka, die aber sehr schnell verschwinden und Bäume mit abenteuerlichen Stämmen.

Zurück am Camp, natürlich wieder über die 17 km Rüttelstrecke, mussten wir dringend einen Tee und ein Bier einpfeifen, und noch eine Decke für die Nacht ordern. 

Neben dem Camp ein Teich mit kleinen Krokodilen, die ja im Norden von Madagaskar die Seen bevölkern. Dann eine Dusche – zumindest bei mir war sie höchstens laukalt. Dann kurze Siesta vor dem Abendessen, bei dem wir uns von Jana und Veronica verabschieden mussten. Und ich glaube, jetzt breche ich den Abend ab und knall mich ins hoffentlich wärmere Bett.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..